Kinokritiken für Filme aus 2001
Inhalt
Dungeons & Dragons
Dungeons & Dragons basiert auf dem Fantasy-Rollenspiel gleichen Namens. Wie im Spiel gibt es geschickte Diebe, starke Kämpfer, gute und böse Zauberer sowie eine ganze Anzahl verschiedener Rassen wie Menschen, Zwerge, Elfen und Orks. Leider gab es mit Courtney Solomon einen Regisseur, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, geschweige denn wie man einen guten Fantasy-Film macht. So wirken eigentlich alle bösen Charaktere des Films irgendwie tuntig, und besonders Oberbösewicht Jeremy Irons chargiert so gnadenlos schlecht, daß man beim Zuschauen dem Regisseur die Pest oder schlimmeres auf den Hals wünschen tut. Die Handlung ist ok, auch wenn sie überraschungsarm ist und teilweise bei Star Wars geklaut wurde. Die Charaktere (u.a. Justin Whalin, Zoe McLellan, Thora Birch und Bruce Payne) bleiben eher blaß, wenn sie nicht gerade nerven wie Marlon Wayans, der jedes Kleinkinder-Niveau locker unterbietet. So scheinen Sechsjährige auch die Zielgruppe des unfähigen Regisseurs gewesen zu sein. Die Einzigen, die das nicht wußten, waren die Special Effects-Leute. Die haben ihren Job nämlich erstklassig gemacht. So schufen sie schöne Hintergründe und tolle Magieeffekte, speziell was die Zauberspruch-Wirkungen angeht. Und die Luftschlacht der Drachen ist schon fast sensationell gut. Auch die eine Geist-Aussaug-Folterszene ist sehr gelungen und damit viel zu gruselig für einen Sechsjährigen. Wäre der gesamte Film schlecht gewesen, würde man sich wohl nicht groß darüber aufregen. Doch durch die Arbeit des Effekteteams, das als einziges wirklich Ahnung von der Fantasy-Materie des Films zu haben schien, sieht man, welches große Potential in dem Film steckt. Da dies auf so traurige Art und Weise verschwendet wurde, ist der Ärger groß, da man weiß, daß man selbst diesen Film hätte 1000mal besser machen können.
So erhält Dungeons & Dragons auf einer Skala von 1 bis 6 eine feurige 5+.
Evolution
Evolution ist einer dieser Filme aus der Abteilung "völlig gaga". Nachdem ein Meteor auf die Erde fällt, entweicht diesem eine organische Flüssigkeit, aus der sich rapide schnell Leben entwickelt. Angefangen bei Einzellern schreitet die Evolution sehr schnell zu höher entwickelten Lebensformen fort. Eine Gruppe von Wissenschaftlern und das Militär wetteifern darum, dieses untersuchen zu können, bis sie irgendwann merken, daß der Weltuntergang durch die außerirdischen Lebensformen in greifbare Nähe rückt. Auch wenn diese Story wie das Szenario eines Horrorfilms klingt, so ist Evolution doch eine durchgeknallte Komödie, die wie eine Mischung aus Ghostbusters und Jurassic Park mit einer Prise Akte X wirkt. Hierbei ist die Ähnlichkeit zu Ghostbusters nicht verwunderlich, da Regisseur Ivan Reitman für beide Filme verantwortlich ist. Die Effekte sind gut, die Sprüche weitgehend lustig und die Darsteller routiniert. Neben dem eigentlich wie in Akte X agierendem David Duchovny sorgen Dan Aykroyd, Julianne Moore, Orlando Jones und Seann William Scott für die meisten Lacher. Das einzige, was irgendwann nervt, ist der besonders hohe Anteil von Fäkal- und Stinkhumor, der sich auf die Dauer abnutzt.
So erhält Evolution auf einer Skala von 1 bis 6 eine sich entwickelnde 2-.
Final Fantasy
Final Fantasy ist der erste vollständig computeranimierte Film, der fotorealistische Menschen und Welten darstellt. Teilweise ist es atemberaubend, wie toll die düsteren Endzeitlandschaften aussehen. Ebenso wirken Aliens und die Zukunftstechnik beeindruckend echt. Bei den menschlichen Hauptakteuren ist das etwas anderes. Hier wirken die Meisten doch noch etwas computerhaft, weil zu glatt. Der bärtige Dr. Sid macht dabei eine rühmliche Ausnahme. Bei aller Begeisterung für die Effekte und das technisch Machbare wurde leider darauf verzichtet, ein paar Dollar mehr für einen guten Regisseur und ein gutes Drehbuch auszugeben. Die Story über den Kampf von Dr. Aki Ross und den letzten Menschen gegen Phantom-Aliens wurde mit viel esoterischem Geseiere verquast, so daß das hohe atmosphärische Potential der düsteren Zukunftsvision dadurch völlig zunichte gemacht wird. Spiritistische, fernöstlich-angehauchte, philosophische Klänge passen einfach überhaupt nicht mit einer Endzeitstory zusammen, die den Kampf gegen Aliens zum Mittelpunkt hat. Hinzukommt, daß fast alle Dialoge dermaßen platt sind, daß man einfach nur noch mit dem Kopf schütteln kann, zumal diese teilweise sogar unfreiwillig komisch sind. Statt sich auf die Stärken eines computeranimierten Films zu konzentrieren (fantastische Welten, SF-Action, Technik, Monster), investiert Regisseur Hironobu Sakaguchi viel Zeit in dessen Schwachpunkte (Darstellung von Gefühlen, zwischenmenschliche Beziehungen). So lassen einen die Gefühlsausbrüche der computeranimierten Menschen eher kalt, und auch die Liebesgeschichte zwischen Aki Ross und Commander Gray haut einen nicht so richtig vom Hocker. Hier wären echte Menschen in der prima computererzeugten Umgebung besser rüber gekommen, da die mimischen Ausdrucksfähigkeiten der computeranimierten Menschen einfach zu beschränkt sind. Es ist wirklich schade, mitansehen zu müssen, wie die geniale Optik und die tollen technischen Voraussetzungen des Films durch die miese Umsetzung verschenkt wurden.
Daher erhält Final Fantasy auf einer Skala von 1 bis 6 eine spiritistische 4-.
Herr der Ringe - Die Gefährten
Nach langem Warten hat Die Gefährten, der 1. Teil der Herr der Ringe-Trilogie, das Licht der Kinoleinwände erblickt. Da ich Herr der Ringe für das beste Buch aller Zeiten halte, ging ich mit einer sehr kritischen Grundhaltung ins Kino, und wurde wirklich positiv überrascht. Regisseur Peter Jackson erschuf ein gigantisches Kinoepos, daß das Zeug zu einem Klassiker hat. Hierzu tragen zum einen die herausragenden Effekte und Masken bei. So ist zum Beispiel einfach nicht zu sehen, daß die Größenunterschiede der verschiedenen Rassen durch computergeneriertes Schrumpfen der normalgroßen Schauspieler erzeugt wurden. Auch die Landschaften sich grandios, wobei hier gekonnt die echten Landschaften Neuseelands mit fantastischen Bauwerken ergänzt wurden. Nur bei ganz wenigen Szenen wurde etwas geschludert (Galadriels kurzfristige Verwandlung, einige Schlachtenszenen am Beginn wirken ein wenig verhuscht). Zum anderen sorgen die guten Schauspieler, zu denen u.a. Elijah Wood, Ian McKellen, Christopher Lee, Liv Tyler, Cate Blanchett, Sean Bean, Viggo Mortensen und John Rhys-Davies gehören, für eine gelungene Darstellung der Charaktere des Buches. Viele Dinge werden so dargestellt, wie ich es mir beim Lesen vorgestellt habe, wie z.B. die richtig furchterregenden Ringgeister, Gandalf, und Boromir. Auch die vergleichsweise düstere Atmosphäre nimmt den Zuschauer gefangen. Insgesamt hält sich die Story (Der Hobbit Frodo ist im Besitz des einen magischen Ringes, der dem dunklen Herrscher Sauron die Weltherrschaft erlauben würde. Zusammen mit einer bunt gemischten Gruppe von Gefährten wird er ausgesand, diesen zu zerstören.) des Films sehr dicht an das erste Buch der Trilogie. Das schließt sogar den etwas langatmigen Beginn des Film mit ein, da auch die ersten 100 Seiten des Buches etwas mühsam zu lesen sind. Natürlich wurden verschiedene Einzelheiten weggelassen und leicht verändert, was aber nicht sonderlich schlimm ist. Nur warum die Rasse der Orks plötzlich des Spinnenkletterns mächtig ist, verstehe ich nicht so ganz. Wer die Bücher nicht kennt, den erwartet ein atemberaubender Fantasy-Film. Wer die Bücher kennt, den erwartet eine gelungene Umsetzung, die zwar keine wirklichen Überraschungen enthält, aber auch keinen echten Grund zum Ärgern bietet.
So erhält Herr der Ringe - Die Gefährten auf einer Skala von 1 bis 6 eine epische 1-.
Jurassic Park III
Die Dinosaurier sind wieder da. In Jurassic Park III hat nun abermals der Paläontologe Dr. Grant, gespielt von Sam Neill, Ärger mit den garstigen Urviechern. Mittels einer List wird er von einem Ehepaar (Tea Leoni, William Macy) nach Isla Sorna (die Insel des 2. Teil der Saurier-Saga) gelockt, deren Sohn hier vor 8 Wochen verschollen ist. Natürlich sorgen die Raptoren, der T-Rex und andere Riesenechsen dafür, daß die Suche nach dem Sohn alles andere als eine Erholung wird. Die Effekte haben die aus den ersten beiden Teilen gewohnte hohe Qualität, und einige Szenen sind wirklich originell gelungen, wie die Sequenzen mit dem echt großen Spinosaurus oder den Flugsauriern. Doch letztlich ist die gesamte Handlung "Saurier jagen Menschen auf einer Insel" mittlerweile recht ausgelutscht, so daß der dritte Teil der Jurassic Park-Filme hier nur wenig Platz für Überraschungen besitzt. Leider hat Regisseur Joe Johnston den Film zudem an vielen Stellen sehr vorhersehbar gestaltet. Man weiß oft genau "Aha, der stirbt jetzt.", "Der überlebt bestimmt.", "Dieser Gegenstand wird bestimmt noch mal gewinnbringend benutzt.".
Obgleich handwerklich nahezu perfekt, lohnt sich das Ansehen des Films eigentlich nur, wenn man Dinosaurier gerne sehen mag (so wie ich).
Daher erhält Jurassic Park III auf einer Skala von 1 bis 6 eine sauriermäßige 3+.
ein Königreich für ein Lama
Ein Königreich für ein Lama ist die neueste Produktion aus der Disney-Zeichentrickschmiede. Die Geschichte handelt von einem verwöhnten jungen Inka-König, der von seiner machtgierigen Beraterin in ein Lama verwandelt wird. Zusammen mit einem bodenständigen und liebenswerten Bauern erlebt er fortan diverse Abenteuer. Die Geschichte ist hier in Europa neu und unverbraucht, und wurde insgesamt recht lustig umgesetzt. Streckenweise ist der Film dabei etwas albern, und auch die Tatsache, daß der Erzähler (das Lama) ein Paar mal in den Verlauf des Filmes eingreift, indem er z.B. direkt mit den Zuschauern redet oder den Film anhält, nervt ein wenig und wirkt zudem gekünstelt. Die handelnden Charaktere sind drollig gezeichnet, sowohl tricktechnisch als auch charakterlich, so daß man sie im Verlauf des Films richtig lieb gewinnt. In diversen Szenen kommt neben den üblichen Slapstickeinlagen auch eine gewisse Situationskomik prima rüber. Regisseur Mark Dindal schuf einen unterhaltsamen Film mit einer netten Story, der die bei Disney-Filmen gewohnt hohe Animationsqualität besitzt, jedoch im Vergleich zu früheren Filmen nicht besonders hervorsticht.
So erhält ein Königreich für ein Lama auf einer Skala von 1 bis 6 eine spuckende 3+.
die Mumie kehrt zurück
Die Mumie kehrt zurück, und zwar mächtig und gewalttätig. Es geht die Sage, daß derjenige, der den wiedererweckten Skorpionkönig tötet und dessen untote Heerscharen von Anubiskriegern in die Unterwelt zurückschickt, zum Herrscher der Welt aufsteigen kann. Hierzu erwecken die reinkarnierte Anck-su-namun (Patricia Velazquez) und eine Gruppe von Bösewichtern ihren Geliebten, die gute alte Mumie (Arnold Vosloo) aus dem 1. Teil, wieder zum Leben, da diese als einzige stark genug erscheint, den Skorpionkönig zu besiegen. Doch dann sind da noch Familie o'Connell (Brendan Fraser plus Frau Rachel Weisz plus Sohn plus Schwager John Hannah) und der geheimnisvolle Beduine (Oded Fehr), die alles daran setzen, den Sieg des Bösen zu verhindern. Die Fortsetzung der Mumie bietet wieder eine prima Mischung aus Fantasy, Abenteuer und Komödie. Gelungene Effekte, Action und gute Sprüche gibt es eine Menge. Die erste Hälfte des Films ist zudem superspannend und aufregend. Es ist eigentlich ein absoluter Spitzenfilm, bis --- ja bis dieses dämliche Luftschiff auftaucht. Das ist unrealistisch bis zum geht nicht mehr (z.B. der Düsenantrieb), und wirkt völlig deplaziert. Dadurch verliert die Mumie kehrt zurück zwischenzeitlich viel an Glaubwürdigkeit und Atmosphäre. Andere Dinge sind dagegen verzeihlich, wie z.B. runterfallende Stalagtiten in einer Pyramide oder der doch sehr computerhaft-wirkende wiedererweckte Skorpionkönig. Trotz allem schuf Regisseur Stephen Sommers einen guten unterhaltsamen Film, der fast besser als sein Vorgänger ist. Was ihn wohl bloss geritten hat, diese blöden Luftschiftszenen einzufügen....
So erhält die Mumie kehrt zurück auf einer Skala von 1 bis 6 eine wiedererweckte 2+.
Passwort Schwertfisch
Passwort Schwertfisch ist ein solide gemachter Actionfilm. Ein eigentlich geläuteter Superhacker wird von einem mysteriösen Agenten angeheuert, ein Bankensicherseitssystem zu knacken, um geheime Regierungsgelder abzuzwacken. Da das Ganze sich zu einem brutalen Banküberfall ausweitet, gerät der Hacker unerwartet von seinem sicherem Computerjob direkt in den Brennpunkt der Gefahr. Mit Szenen des Banküberfalls beginnen sowohl der Anfang als auch das Finale des Films. Dazwischen wird die Vorgeschichte erzählt. Mit dieser interessanten Storykonstellation schuf Regisseur Dominic Sena einen relativ ungewöhnlichen Filmeinstieg. Der Rest ist handwerklich gut gemachte Action, mit Schauspielern, u.a. Hugh Jackman, Halle Berry und Don Cheadle, die neben dem groß aufspielenden John Travolta eher blaß bleiben. Letzterer spielt mal wieder sehr überzeugend ein echtes Arschloch. Bei diversen Szenen des Film kann man verstehen, warum der Kinostart von Passwort Schwertfisch nach den Bombenanschlägen vom 11. September um zwei Monate verschoben wurde. Hier bleibt auch beim Sehen des Films ein bitterer Beigeschmack nach. Doch so zynisch diese Szenen wirken, sollte man berücksichtigen, daß der Film vor den Anschlägen gedreht wurde. Was jedoch zynisch und moralisch absolut verwerflich ist, ist die Kernaussage des Film: "Für gewisse politische Ziele sind auch Morde an unschuldigen Opfer , wie z.B. an Geiseln!, zu akzeptieren". Normalerweise sind in Filmen diejenigen, die dies praktizieren die Bösen. Bei Passwort Schwertfisch ist diese Zuordnung am Ende nicht so richtig gegeben.
So erhält Passwort Schwertfisch auf einer Skala von 1 bis 6 eine menschenverachtende 3.
Planet der Affen
Planet der Affen ist das Remake des gleichnamigen Filmes aus den 60er Jahren. Inhaltlich bietet der Film nichts neues und die Handlung (Menschlicher Astronaut landet auf einem Planeten, auf dem die Affen die Menschen jagen und versklaven.) ist eher anspruchslos. Zum Glück ist Planet der Affen unterhaltsam von Regisseur Tim Burton inszeniert worden. Skurrillitäten, wie man sie aus früheren Tim Burton-Filmen wie Batman 1 und 2 oder Sleepy Hollow kennt, sucht man in Planet der Affen jedoch fast vergeblich. Die Masken und die Effekte sind großartig, und eine Menge Action und etwas Spannung ist auch vorhanden. Obgleich sich viele Schauspieler im Film zum Affen machen ließen, zeigen sie doch bemerkenswerte Leistungen, besonders was Ausdruck und die affentypischen Bewegungen angeht. Hier ragen speziell Bösewicht Tim Roth und Menschenfreundin Helena Bonham Carter heraus. Auch Mark Wahlberg als Held wider Willen gibt eine solide Leistung ab. Supermodel Estella Warren dagegen macht die meiste Zeit das, was sie am besten kann: gut aussehen. Ein gelungener Gimmick ist der kurze affige Cameo-Auftritt von Charlton Heston, der im Original den Astronauten gespielt hat. Insgesamt ist aus Planet der Affen ein guter Fantasyfilm geworden, der einem einen unterhaltsamen Abend beschert, sofern man keine allzuhohen Ansprüche an den Film hat. Leider ist das Ende ein wenig merkwürdig geraten, und dabei absolut unlogisch, so daß zum Schluß ein bitterer Nachgeschmack zurückbleibt.
Daher erhält Planet der Affen auf einer Skala von 1 bis 6 eine haarige 2-.
Prinzessin Mononoke
Prinzessin Mononoke ist ein farbenprächtiger und spannender Fantasy-Zeichentrickfilm. Nachdem Prinz Ashitaka einen zum Dämon gewordenen Tiergott tötet, um sein Dorf zu retten, trifft ihn dessen todbringender Fluch. Daraufhin macht sich Ashitaka auf die Suche nach dem Herkunftsort des Tiergottes, um herauszufinden, was diesen in einen Dämon verwandelt hat, und um dort eventuell eine Möglichkeit zu finden, den Fluch aufzuheben. Dabei trifft er auf Mononoke, die Ziehtochter der Wolfsgöttin, die sich im Krieg mit der Minenstadt der Lady Eboshi befindet. Im Kampf Menschen gegen Tiere gerät Ashitaka zwischen die Fronten. Prinzessin Mononoke besticht durch originelle Einfälle und eine ungewöhnliche Story, in der gut (abgesehen von Ashitaka) und böse schwer von einander zu trennen sind. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist die bei japanischen Mangas übliche Mischung aus niedlichen Charakteren und Zeichnungen mit bluttriefenden Kampfszenen. Mit Prinzessin Mononoke schuf Regisseur Hayao Miyazaki den bisher erfolgreichsten japanischen Film überhaupt. Und auch wenn gegen Ende des Films die Handlung etwas sehr abhebt, und ein-zwei Dinge doch etwas merkwürdig anmuten, so ist Prinzessin Mononoke ein unterhaltsames Filmereignis aus dem Land der aufgehenden Sonne.
Daher erhält Prinzessin Mononoke auf einer Skala von 1 bis 6 eine göttliche 2.
Red Planet
Der Kinostart von Red Planet war ursprünglich schon für letztes Jahr vorgesehen. Doch man scheute die direkte Konkurrenz von Mission to Mars, was im Nachhinein ein weiser Entschluß war, da letzterer nicht unbedingt Appetit auf noch einen Mars-Film hervorrief. Zwar besitzt auch Red Planet einige logische Schwächen, doch er wartet ebenfalls mit einigen gelungenen Ideen und Einfällen auf. Die Geschichte handelt von der ersten bemannten Expedition zum Mars, die herausfinden soll, warum ein Terraforming-Experiment auf dem Mars nach ersten Erfolgen schiefgegangen ist. An Bord sind u.a. Carrie-Anne Moss als charismatischer Captain des Marsraumschiffs und Val Kilmer, der mit seinen coolen, gelungenen Sprüchen für Lacher sorgt. Die Effekte in Antony Hoffman's Film sind gut, und die Handlung ist interessant und unterhaltsam, auch wenn der Film nicht übermäßig spannend ist. Letzteres liegt vor allem daran, daß einige Details etwas konstruiert wirken. So erscheint es mir nicht besonders einsichtig, warum ein Roboter, der zur Navigation auf dem Mars benutzt werden soll, gleichzeitig auch ein nahezu perfekter Kampfdroide ist, der so auch in Star Wars Episode 1 mitspielen könnte.
Auf einer Skala von 1 bis 6 erhält Red Planet daher eine rote 3.
Shrek
Shrek ist ein etwas anderer Märchenfilm. Und er ist der erste Animationsfilm, der eine echte Konkurrenz für das Disney-Zeichentrickimperium darstellt. Und wie der Zufall es will, werden gerade die Disney-Märchenfilme in Shrek gnadenlos durch den Kakao gezogen. Man sollte nur mal darauf achten, was passiert, wenn in Shrek jemand anfängt zu singen, was bei Disney ja typisch ist. Der Held des Films ist Shrek, ein großer grüner Oger, der eigentlich nur friedlich in seinem Sumpf leben möchte. Weil sein Heim aber plötzlich von allen möglichen Fabelwesen besetzt wird, die von Lord Farquart in den Sumpf verbannt wurden, verläßt er dieses, um den Lord dazuzubringen, das ganze Märchenvolk wieder aus seinem Sumpf zu schmeißen. Lord Farquart verspricht ihm genau dieses als gegenleistung dafür, daß ihm Shrek die Prinzessin bringt, die von einem Drachen in einer einsamen Burg gefangengehalten wird. So macht sich Shrek begleitet von einem dampfplauderndem sprechenden Esel mit der sehr passenden Stimme von Eddie Murphy auf, die Prinzessin zu befreien, unwissend das diese ein Geheimnis birgt. Der Film ist liebevoll animiert und überhaupt nicht politisch korrekt, denn der ganze Film ist von einem anarchischen Humor durchzogen, der für diverse Schenkelklopfer sorgt. Neben den Disneyfilmen werden auch andere Filme veräppelt, wie z.B. Matrix und Robin Hood, und viele Sprüche richten sich eher an ein erwachsenes Publikum, was ihn deutlich von anderen Märchenfilmen unterscheidet. Als einzigen Kritikpunkt ist die Altersfreigabe ab 0 Jahren zu nennen, die ich für verfehlt halte. Ab 6 oder 8 Jahren wäre hier eher gerechtfertigt, da einige Szenen für jüngere Kinder doch recht schrecklich wirken, wie ich selbst miterlebt habe. Alles in allem schufen die Regisseure Andrew Adamson und Vicky Jenson mit Shrek das Highlight des bisherigen Kinojahres 2001.
So erhält Shrek auf einer Skala von 1 bis 6 eine märchenhafte 1.
the Sixth Day
Arnold is back. In the Sixth Day erscheint er uns sogar in doppelter Ausführung. Als Besitzer einer Helicopter-Charterfirma kommt er eines Tages zu seiner eigenen Geburtstagsparty zu spät nach Hause. Dabei beobachtet er durchs Fenster, wie er selbst mit seiner Familie schon am feiern ist. The Sixth Day ist ein Actionfilm, der in einer vielleicht nicht all-zu-fernen Zukunft spielt. Die erste Hälfte des Films ist sehr spannend ausgefallen, und mit dem Klonen wird ein recht aktuelles Thema behandelt, dessen mögliche Auswirkungen der Film in Ansätzen recht gut umsetzt. Leider wird hierzu in der zweiten Hälfte des Film etwas dick aufgetragen, so daß vieles dann ein wenig lächerlich wirkt. In seinen guten Momenten erinnert the Sixth Day ein wenig an Total Recall, besonders was die kleinen zukunfts-technischen Spielereien angeht. Die Spezialeffekte sind prima, und der typische Schwarzenegger-Humor wurde ebenfalls von Regisseur Roger Spottiswoode mit eingebaut, auch wenn die Sprüche teilweise flacher geraten sind als in Arnolds früheren Filmen. Als Schurken bekommt es der doppelte Arnold u.a. mit Tony Goldwyn, Robert Duvall und Rodney Rowland (bekannt aus Space 2063) zu tun, die eine solide Leistung abliefern.
Auf einer Skala von 1 bis 6 erhält the Sixth Day eine geklonte 2-.
Tomb Raider
Die Verfilmung des Computerspiels Tomb Raider ist nicht so schlecht geraten wie man erwarten könnte. Die Heldin mit den großen Brüsten bietet etwas fürs Auge, und die Effekte des Films sind durchweg gelungen. Da ist auch der etwas öde Beginn des Films zu verschmerzen. Man sollte jedoch nicht eine besonders anspruchsvolle Handlung erwarten. Wie im Computerspiel darf die Heldin Lara Croft mehrere optisch sehenswerte Gegenden der Erde besuchen, in denen sie Teile eines Artefaktes zusammen suchen muß, das seinem Besitzer Allmacht verheißt, so denn dieser es nur am richtigen Ort zur richtigen Zeit zusammensetzt. Wenngleich Hauptdarstellerin Angelina Jolie eine recht gute Figur darbietet, wirkt sie besonders am Anfang des Films teilweise arg gekünstelt und posierend. Die weiteren Darsteller, u.a. Iain Glen, Daniel Craig und Jon Voight, Angelina Jolies Vater im Film wie im richtigen Leben, bleiben eher blass. Zum Schluß des Filmes treten dann noch diverse Ungereimtheiten zu Tage. Doch zwischen Anfang und Ende des Films bekommt man gute Actionszenen und gelungene optische Einfälle zu sehen. Insgesamt ist Regisseur Simon West ein unterhaltsamer Film gelungen, den man aber aufgrund seiner diversen Schwächen nicht unbedingt gesehen haben muß.
Daher erhält Tomb Raider auf einer Skala von 1 bis 6 eine gruftige 3.
Unbreakable
Nach the Sixth Sense ist Unbreakable der zweite Mystery-Thriller, den Regisseur M. Night Shyamalan mit dem Hauptdarsteller Bruce Willis abgedreht hat. Bruce Willis spielt den einzigen Überlebenden eines schweren Zugunglücks, der dabei nicht einen einzigen Kratzer davongetragen hat. Ein Comicsammler, gespielt von Samuel L. Jackson, hilft ihm dabei herauszufinden, welche Rolle ihm das Schicksal zugedacht hat. Unbreakable ist ein eher ruhiger Film, der seine Geschichte langsam und bedächtig, aber trotzdem spannend erzählt. Da Comics im Film eine wichtige Rolle spielen, ist es von Vorteil (jedoch nicht notwendig) sich hiermit ein wenig auszukennen. Am Schluß des Films wartet wieder eine Überraschung auf den Zuschauer, auch wenn diese dieses Mal nicht ganz so grandios ist wie in the Sixth Sense.
So erhält Unbreakable auf einer Skala von 1 bis 6 eine unzerbrechliche 2.
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Last Update: 13.02.2002