Kinokritiken für Filme aus 1999
Inhalt
* Gast-Kritik
Ausnahmezustand
Ausnahmezustand ist ein relativ spannender Film und malt ein düsteres Szenario an die Wand, in dem mehrere terroristische Bombenakte bewirken, daß ein General den Ausnahmezustand über New York verhängt. Doch in Folge dessen wird alles das unterminiert, für das Amerika im Laufe seiner Geschichte gekämpft hat, so daß man sich fragt: Wer ist schlimmer: die Terroristen oder die Army? Die Action in Ausnahmezustand ist gut dosiert, und der Film nimmt einen vor allem durch seine Handlung gefangen. Auch wenn der Film von Regisseur Edward Zwick streckenweise etwas vorhersehbar ist. Die Schauspieler sind zwar recht überzeugend, aber ihre Rollen sind doch sehr klischeehaft. Denzel Washington spielt einen aufrechten FBI-Agenten, der sich gegen die militärische Obrigkeit auflehnt. Eine Rolle, die er ähnlich schon in Crimson Tide inne hatte. Annette Bening stellt eine typische CIA-Agentin dar, die undurchsichtig wie alle CIA-Agenten ist. Auffällig dagegen ist Bruce Willis als echter Arsch von einem General. Obwohl böse Zungen behaupten, daß Bruce es dieses Mal ziemlich einfach hatte, da er nur sich selbst spielen brauchte.
Auf einer Skala von 1 bis 6 erhält
Ausnahmezustand eine terroristische 2-.
Deep Blue Sea
Deep Blue Sea ist ein Schocker vom Feinsten. Auf einer Forschungsstation im Meer suchen Wissenschaftler ein Mittel gegen Alzheimer, daß sie aus Enzymen von Haien gewinnen wollen. Hierzu mußten jedoch die Haigehirne etwas größer werden, wodurch die Viecher dummerweise auch intelligenter wurden. Daß sich diese Tatsache für die Menschen auf der Station überhaupt nicht positiv auswirkt, zeigt Regisseur Renny Harlin in Deep Blue Sea sehr deutlich. Der Film ist mordspannend und enthält diverse Momente, die für sensiblere Gemüter nicht so geeignet sind. Man hat mehrfach die Gelegenheit, sich richtig schön zu erschrecken, wobei mir einmal sogar fast das Kaugummi aus dem Mund gefallen wäre. Aus der Darstellerriege um Thomas Jane, Saffron Burrows und Samuel L. Jackson ragt besonders LL Cool J heraus, der einen ziemlich coolen Koch spielt, und für einen Großteil der Lacher in dem Film sorgt. Das einzige Manko von Deep Blue Sea sind einige Haiszenen, die einfach zu computermäßig unrealistisch aussehen. Da wären dann sicherlich die guten alten Haimodelle wie einst im Weißen Hai besser angebracht gewesen, wobei sich Deep Blue Sea durchaus mit dem Hai-Klassiker messen kann.
Daher erhält Deep Blue Sea auf einer Skala von 1 bis 6 eine reißerische 2+.
der 13. Krieger
Mit der 13. Krieger ist erneut ein Buch des Bestseller-Autors Michael Crichton verfilmt worden. Letzterer war auch Co-Produzent des Films und pfuschte an diesem herum, nachdem diverse Testvorführungen nicht das erwünschte Resultat von grenzenloser Begeisterung des Publikums zeigten. Dieses passte selbstverständlich dem Regisseur John McTiernan nicht, so daß dieser fortan nichts mehr mit dem Film zu tun haben möchte, obwohl er in den Credits des Films als einziger Regisseur aufgeführt wird. Nach diesem Hickhack konnte eigentlich kein guter Film mehr entstehen.
Die Story: Ein arabischer Edelmann, gespielt von Antonio Banderas, wird als 13. Krieger mit 12 Nordmännern in den Norden geschickt, um dort ein Dorf und dessen König vor einer menschenfressenden Horde von Unholden zu beschützen. Gespickt mit Horrorelementen, die den Film am Anfang sehr düster und fesselnd machen, wirkt der 13. Krieger stellenweise wie eine Kombination aus Braveheart und die 7 Samurai. Die Kampfszenen sind prima, und sowohl schmutzig als auch blutig inszeniert. Die rauhen Nordmänner und die Atmosphäre des Films erfreuen den Fantasyfreund. Leider ist die gesamte sonstige Geschichte relativ unlogisch und gespickt mit vielen Ungereimtheiten. So bewältigen die 13 Krieger eine lange Überfahrt mit ihrem Drachenboot, um dann am Ziel ihrer Reise auch ihre 13 Pferde vom Bord zu führen, die die ganze Zeit nicht an Deck zu sehen waren. Nun könnte man ja denken, daß diese während der Überfahrt im Laderaum im Kiel des Bootes waren, nur haben Drachenboote leider keinen Kiel... Ohne zuviel vorwegzunehmen, wird sich dem nachdenkenden Zuschauer im Laufe des Films offenbaren, warum es keine Bären mehr in Skandinavien gibt, daß es dort tief unter der Erde tropische Giftschlangen gab, daß im Verlaufe mehrerer Kämpfe die Anzahl von Dorfbewohnern zunimmt genauso wie die Anzahl der Angreifer, und daß die einzige Möglichkeit, eine gewaltige Horde von Angreifern zu besiegen, nur darin bestehen kann, sowohl deren Mutter als auch deren Anführer zu töten. Fantasyfreunde werden ihren Spaß an der 13. Krieger haben, andere werden ihn wahrscheinlich eher als schlecht verdammen, denn etwas besonderes stellt der Film nicht dar.
Daher erhält der 13. Krieger auf einer Skala von 1 bis 6 eine metzelige 3.
End of Days
Viele Action-Fans sagen sich bestimmt: "Endlich wieder wal ein Actionfilm mit Arnold Schwarzenegger." Und genau das ist End of Days auch. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. In End of Days bekommt es Arnold mit dem Teufel persönlich zu tun. Dieser will in der Stunde vor der Jahrtausendwende ein Kind zeugen, um so das Tor zur Hölle zu öffnen und eine Nacht ohne Morgen anbrechen zu lassen. Trotz gewissen Paralellen zu Im Auftrag des Teufels sollte man beide Filme nicht miteinander vergleichen, da End of Days nun mal ein reiner Actionfilm ist. Gabriel Byrne als Teufel hat zwar ein paar nette Auftritte, doch sind diese nix im Vergleich mit Al Pacino in jenem Film. End of Days ist ganz unterhaltsam und liefert eigentlich das, was man erwartet: Action mit Arnold und einige coole Sprüche, wobei speziell die des Teufels sehr amüsant sind. Dazu gibt es noch eine düstere Atmosphäre und ein paar heftige Szenen. Insgesamt bietet der Film von Regisseur Peter Hyams jedoch nur wenig überraschendes. Auch das finale Ende fällt gegenüber dem Rest des Films deutlich ab.
Daher erhält End of Days auf einer Skala von 1 bis 6 eine satanische 3+.
the Faculty
The Faculty ist mordsspannend und humorvoll zugleich. An einer amerikanischen High School werden die Lehrer nach und nach von Aliens übernommen. Diese Art Story kennt man natürlich schon aus Filmen wie Body Snatchers oder Puppet Master, die alle auf einer Geschichte von Robert Heinlein beruhen, doch noch nie wurde dies so augenzwinkernd umgesetzt wie in the Faculty. Nicht nur das Regisseur Robert Rodriguez gnadenlos aus diesen und anderen Filmen klaut, nein, er tut dies sogar so offensichtlich, indem sich die Schüler im Film über diese anderen Filme unterhalten, wenn sie besprechen, was man tun kann. Das gibt dem Film einen besonderen Spaßfaktor. Neben diversen Jungschauspielern agieren Robert Patrick, Famke Janssen und Salma Hayek als Lehrer, die schon großartige Schurken/innen in Terminator 2, Golden Eye bzw. From Dusk Til Dawn abgaben. Neben ein paar Schockeffekten und einigen guten Special Effects kommt The Faculty erstaunlich unblutig daher, so daß das einzige kleine Manko eigentlich das ist, daß die Story eben doch nix sonderlich neues zu bieten hat. Aber manchmal ist es besser, eine bekannte Geschichte neu aufzupeppen, als sich irgenwas blödsinniges aus den Fingern zu saugen.
Daher erhält the Faculty auf einer Skala von 1 bis 6 eine besitzergreifende 2+.
das Geisterschloß
Das Geisterschloß ist ein Remake des alten Gruselfilm-Klassikers Bis das Blut gefriert. Eine Gruppe von Leuten, die unter Schlafstörungen leiden, wird zur Therapie vom Therapeuten auf ein altes Schloß gebeten. Allerdings ist letzterer viel mehr an der Erforschung der Angst interessiert als an der Kurierung von Schlafstörungen. Und dann sind da ja auch noch die Geister... . Regiesseur Jan de Bont ist ein prinzipiell spannender Film gelungen, der vor allem in der ersten Stunde ziemlich unheimlich ist. Das unmeimliche wird vor allem durch tolle Soundeffekte und eine sehr düstere Optik im Schloß erzeugt. Hier fügen sich auch die vier Hauptdarsteller Lili Taylor, Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones und Owen Wilson gut ein. Leider wird dieses Potential, daß in der ersten Stunde aufgebaut wurde , gegen Ende etwas verschenkt. Zum einen werden dort Spezial-Effekte im Dauerfeuer rausgehauen, was zwar nett anzusehen ist, aber keine sonderlich großen Überraschungen bietet. Zum anderen werden einige Handlungsfäden völlig fallen gelassen, insbesondere was die Charaktere von Liam Neeson und Catherine Zeta-Jones angeht. Und das richtige Ende ist dann sogar unlogisch. Aber insgesamt bietet das Geisterschloß gute Unterhaltung, auch wenn gerade das Ende beim Zuschauer ein wenig Ärger hinterläßt.
Daher erhält das Geisterschloß auf einer Skala von 1 bis 6 eine grausige 2-.
Matrix
Matrix ist ein absolut cooler Film. Er hat geile Effekte, gut-gezeichnete Charaktere, pralle Action und eine intelligente Story. Letzteres ist etwas, was bei den Spezial-Effekt-Filmen der jüngsten Vergangenheit häufig zu kurz kam. Matrix vereint Stilelemente der düsteren Science Fiction mit Martial Arts und den Charakteristiken von japanischen Mangas. Damit ist den beiden Regisseuren Andy and Larry Wachowski etwas Neues gelungen, dessen Umsetzung sicherlich neue Maßstäbe im Bereich Actionfilm setzen wird. Es gibt zwar Momente, die manchmal an andere Filme erinnern, wie z.B. Terminator oder Alien 3, doch ist Matrix ein Film, den es so bisher nicht gab. In den Hauptrollen glänzen u.a. Keanu Reeves, Lawrence Fishburn und Carrie-Anne Moss, die dabei auch in absolut coolen Klamotten durch die Gegend laufen. Die zentrale Frage des Films "Was ist die Matrix?" liefert zudem auch Anreiz für eine Anzahl von interessanten philosophischen Betrachtungen, die in ihrer Konsequenz bedrohlich, fantastisch und verblüffend zugleich sind.
Daher erhält Matrix auf einer Skala von 1 bis 6 eine virtuose 1.
Mulan
Walt Disneys neuester Streich Mulan bedeutet eine Rückkehr zu der Qualität der früheren Zeichentrick-Filme, die mit Arielle, die Meerjungfrau ein letztes Highlight erreicht hatten. Mulan macht Schmonzetten ala König der Löwen und Glöckner von Notre Dame vergessen. Die Geschichte um das chinesische Mädchen Mulan, das als Mann verkleidet in den Krieg gegen die Hunnen zieht, ist amüsant, spannend und nicht nur für die Kleinen geeignet, sondern auch für uns Große ein schöner Film. Zumal die Story um Emanzipation in einer patriarchischen Männergesellschaft durchaus nicht unaktuell ist. Die absolute Krönung des Films ist der kleine Drache Munschu, der Mulan im Auftrag der Familienahnen begleitet. Dieser wird in der deutschen Fassung von Otto Waalkes gesprochen, der hierzu wie die Faust aufs Auge paßt. Einfach grandios. Da fällt es nicht weiter ins Gewicht, daß die Story selbst ein wenig vorhersehbar ist. Die Gesangseinlagen beschränken sich glücklicherweise auf die erste Hälfte des Films, und sie sind in der deutschen Fassung auch einigermaßen erträglich. Unter der Regie von Tony Bancroft und Barry Crook bietet der Film ein paar prima Effekte, wie den imposanten Angriff der Hunnen, sowie viele liebevolle Details am Rande, die zum hohen Disney-Zeichentrick-Standard gehören. Das Überraschenste an Mulan ist jedoch die Tatsache, daß die weibliche Hauptdarstellerin eines Walt Disney-Films erstmals nicht den klassischen amerikanischen Schönheitsidealen entspricht (vgl. Barbie). Neben Mulan's Aussehen werden diverse Aspekte der chinesischen Kultur entnommen und humorvoll mit den Mitteln des amerikanischen Films dargestellt, was den Film zusätzlich reizvoll macht.
Auf einer Skala von 1 bis 6 erhält
Mulan eine fernöstliche 2+.
Die Mumie
Die Mumie zählt neben Dracula, Frankenstein und dem Werwolf zu den klassichen Themen des Gruselfilms. In der Neuverfilmung peppt Regisseur Stephen Sommers das Thema mit einer großen Portion Indiana Jones auf. Dazu werden Slapstick und Elemente aus Armee der Finsternis verwendet, so daß Die Mumie ein richtig unterhaltsamer Film ist. Natürlich gibt es auch ein paar Schreckmomente in dem Film, der aber doch erfreulich unblutig daher kommt. Als Darsteller wirken u.a. mit: Brendan Fraser als 2-händig schießender Abenteurer, Rachel Weisz als tolpatschige Bibliothekarin, John Hannah als ihr ewig verlierender Bruder, und Oded Fehr als geheimnisvoller Beduine. Die Charaktere sind sicherlich alle maßlos überzeichnet, doch man merkt den Darstellern an, daß sie mit Freude bei den Dreharbeiten dabei waren. Das hilft dem Film auch über die eine oder andere Schwäche des Drehbuchs hinweg. Die Effekte sind im allgemeinen spitze, da ILM wieder mal erstklassige Arbeit abgeliefert hat. Nur bei einigen wenigen Szenen wirken die Tricks noch etwas zu computermäßig (Rauch der Seele, Skarabäen-Horden). Grandios dagegen sind die Kämpfe mit den Skeletten.
Auf einer Skala von 1 bis 6 erhält
die Mumie eine bandagierte 2+.
Payback
Parker ist ein Ganove. Parker wurde übel mitgespielt. Nun will er Rache und das Geld, das ihm zusteht. Überaus brutal geht er dabei kompromißlos zu Werke. Und bei allem hat er noch einen abschließenden, zynischen Spruch auf den Lippen. Mel Gibson als Parker spielt in Payback seine bisher brutalste und unsympatischte Rolle. Insgesamt ist dadurch ein relativ düsterer Film zustande gekommen. Dieser wäre wohl noch düsterer gewesen, wenn Mel Gibson nicht Angst um sein Image gehabt hätte. Dadurch wurde Regisseur Brian Helgeland gegen Ende der Dreharbeiten gefeuert und durch einen anderen (Gerüchte besagen, durch Richard Donner) ersetzt. Dieser drehte noch ein paar Szenen nach, baute etwas mehr Action ein und versah den Film mit etwas mehr Humor. Zwischendurch wartet Payback zwar mit einigen Überraschungen auf, wenn man sich jedoch erst einmal daran gewöhnt hat, daß Parker brutal und konsequent kompromißlos vorgeht, ist der Film über weite Strecken vorhersehbar. Dadurch verliert er dann doch deutlich an Spannung, die auch durch das ebenfalls konsequent brutale, klischeehafte Verhalten seiner Gegenspieler (u.a. James Coburn und Kris Kristofferson) nicht erhöht wird. Dafür ist die dunkle Atmosphäre des Films gut gelungen, und eine chinesische Domina sorgt für einen hohen Spaßfaktor, auch wenn dieses widersprüchlich zum Rest des Films ist. Vermutlich eine der Korrekturen des unbekannten Nachbesserers, die ein wenig an Lethal Weapon erinnert.
So erhält Payback auf einer Skala von 1 bis 6 eine brutale 3+.
Rush Hour
Rush Hour ist eine Action-Komödie im Stil der Lethal Weapon-Filme.
Es gibt ordentlich was zu lachen sowie eine Menge Actionszenen, die häufig mit einem Augenzwinkern versehen werden. Chris Tucker agiert wie Eddy Murphy auf Speed und stellt ein plapperndes Großmaul dar, wie man es seit Beverly Hills Cop nicht mehr gesehen hat. Manchmal gleitet er zwar ins Alberne ab, und länger als 2 Stunden wäre er wohl auch nicht erträglich, aber insgesamt erweist er sich als Eddie Murphy's würdiger Nachfolger. Und Jackie Chan, in Hongkong DER Star, ist einfach klasse. Es ist schon genial wie er alle möglichen Gegenstände in seine Kämpfe mit einflechtet, wie z.B. Sessel oder riesige Vasen. Mit diesen beiden Helden gelingt es Regisseur Brett Ratner, den Zuschauer 2 Stunden bei Laune zu halten. Leider bleiben alle Nebenpersonen inklusive der Bösewichte relativ blaß, so daß man eigentlich nie das Gefühl hat, diese könnten Chan und Tucker das Wasser reichen.
So erhält Rush Hour auf einer Skala von 1 bis 6 eine plappernde 2.
Star Trek: Der Aufstand
Das 9. Abenteuer des Star Trek-Zyklus beschert uns das dritte Wiedersehen mit der Next Generation-Crew, das erneut unter der Regie von Jonathan Frakes (Riker) entstand. Neben der bekannten Crew wirkt F. Murray Abrahams als Gaststar mit. Star Trek: Der Aufstand bietet eine intelligente Story, die offenbart, daß es auch auf der sonst so weißen Weste der Föderation einige dunkle Flecken gibt. Diese Flecken treten vor dem Hintergrund auf, daß die Föderation in der Vergangenheit starke Verluste im Kampf gegen die Borg (siehe u.a. Star Trek: Der erste Kontakt) und im Krieg gegen das Dominion erlitten hat (siehe Star Trek: Deep Space Nine). Bei dieser gelungenen Einbindung in den Star Trek-Hintergrund freut sich der Trekkie. Doch auch wer sich im Star Trek-Universum nicht sonderlich auskennt, wird trotzdem seinen Spaß haben, da der Film gespickt ist mit lustigen Szenen und guten Effekten. Wobei die Sache mit dem Humor teilweise etwas ins Alberne abgleitet. Besonders lächerlich wirkt hierbei der kleine Joystick, mit dem Riker in einer Szene die Enterprise E manuell steuert. Fans der TV-Serie Star Trek: The Next Generation sei außerdem gesagt, daß die diversen Crewmitglieder ein wenig "Out of Character" agieren, als ob sie unter Drogen stehen. Auch wenn dies teilweise durch einen Strahlungseffekt erklärt wird, so wirkt es doch manchmal unglaubwürdig, wenn man die Entwicklung der Charaktere in der Vergangenheit kennt. Richtig gelungen ist dagegen Data's Auftritt, der so grimmig wie noch nie zuvor agiert. Insgesamt hat Star Trek: Der Aufstand die Eigenschaften einer guten TV-Doppelfolge, deren Umsetzung auf die große Leinwand gelungen ist.
So erhält Star Trek: Der Aufstand auf einer Skala von 1 bis 6 eine trekkige 2.
Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung
Nach langjähriger Wartezeit ist es endlich soweit: Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung erhellt die Leinwände unserer Erde. Dieses ist ein Ereignis, das man nur schwer übersehen kann, da inzwischen beinahe jede zweite Firma Werbung mit Star Wars-Artikeln macht. Merchandising heißt das Stichwort, das die Taschen von Regisseur und Star Wars-Schöpfer George Lucas sicherlich mehr füllt als der Film selbst. Aber es sei ihm gegönnt, denn seine wundervolle Sternensaga zählt zu den absoluten Highlights der Kinogeschichte. Darum laßt Euch durch das gnadenlose werbemäßige Ausbeuten nicht davon abhalten, den Film zu sehen. Denn der 1. Teil der Prequel-Trilogie des Krieg der Sterne-Zyklus, der bisher aus den Episoden 4-6 bestand, bietet perfekte Tricks, spaßige Unterhaltung, knallige Weltraumszenen und aufregende Laserschwertduelle. Neben einigen bekannten Figuren wie R2D2, C3PO, Yoda, Jabba und Ian McDiarmid als Senator Palpatine (der spätere Imperator) wirken diverse neue Personen mit. Hierzu zählen neben Ewan McGregor als junger Obi-Wan Kenobi und Jake Lloyd als sehr junger Anakin Skywalker u.a. Liam Neeson, Natalie Portman, Samuel L. Jackson und Pernilla August sowie Jar Jar Binks. Letzterer ist die erste, fast vollständig computer-generierte Hauptperson in einem Realfilm, und er spielt seine Rolle wirklich hervorragend... Als einzige negative Kritik ist zu bemerken, daß die Handlung streckenweise etwas schwach und unoriginell ist, da ein paar Haupthandlungsverläufe so oder ähnlich schon vorher in Die Rückkehr der Jedi-Ritter zu sehen waren. Sehr schön werden dagegen einige Nebensächlichkeiten eingebaut, die erst in den Teilen 2 und 3 wichtig sein werden.
So erhält Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung auf einer Skala von 1 bis 6 eine sagenhafte 1-.
Vampire
John Carpenter's Vampire bedeutet ein Comeback des Regisseurs, der in den 80'er Jahren mit Filmen wie Halloween oder die Klapperschlange für Furore sorgte. Für Vampire vermischte er Elemente des Italo-Westerns mit denen des Horrorfilms. Hier ist der Hauptdarsteller James Woods nicht ein strahlender Held, der gegen die böse Brut der Vampire ins Feld zieht, sondern ein Söldner, der gegen Geld im Auftrag des Vatikans Vampire jagt und tötet. Dabei geht er noch zynischer und kompromißloser vor als einst Clint Eastwood in den Für eine Hand voll Dollar-Filmen. Weiterhin agieren u.a. Daniel Baldwin, Tim Guinee, Sheryl Lee und Maximilian Schell sowie Thomas Ian Griffith als dunkler Vampirmeister. Düstere Atmosphäre und fortwährende Spannung ziehen den Zuschauer in ihren Bann und pressen diesen teilweise in seinen Sitz (Danke, Sabine). Dazu gibt es auch diverse Splatterszenen, die aber durchaus dem Verlauf der Handlung angemessen sind. Ein kleines Manko ist, daß die Story selbst gegen Ende des Films etwas vorhersehbar ist.
So erhält Vampire auf einer Skala von 1 bis 6 eine blutrünstige 2.
die Welt ist nicht genug
20-3 wäre eine angemessene Abkürzung für Die Welt ist nicht genug. Es ist der 20. James Bond-Film, und der 3. mit Pierce Brosnan. Und es ist dem Regisseur Michael Apted tatsächlich gelungen, dem Mythos James Bond noch ein paar neue Nuancen hinzuzufügen. Hierzu zählt neben einigen nachdenklichen Momenten, die Bond als Mensch zeigen, vor allem Robert Carlyle als dem Tode geweihter Bösewicht, dessen Motive ausnahmsweise mal nicht die Eroberung der Welt zum Ziel haben. Außerdem befinden sich an Bonds Seite mit Sophie Marceau und Denise Richards zwei der zur Zeit schönsten Schauspielerinnen der Welt. Natürlich gibt es wieder eine Menge Action und Spezialeffekte sowie einige technische Gimmicks. Diese sind gewohnt gut, allerdings nicht sonderlich spektakulär. Dafür ist Die Welt ist nicht genug fast durchgehend spannend. Und alte Bekannte tauchen auch reihenweise auf, wie Samantha Bond als Miss Moneypenny, Desmond Llewelyn als Q, der mit John Cleese als R seinen potentiellen Nachfolger vorstellt, Judy Dench als M, deren Rolle stark ausgeweitet wurde, und Robbie Coltrane, der den russischen Gangster Zukovsky schon in Golden Eye verkörperte. Einen besonderen Clou stellt die sehr gelungene Anfangssequenz dar, die vor dem üblichen surrealen Titelvorspann gezeigt wird. Diese ist nicht nur relativ lang, sondern hat auch direkt mit der folgenden Haupthandlung zu tun. Etwas, das normalerweise bei Bondfilmen eher weniger der Fall ist.
So erhält Die Welt ist nicht genug auf einer Skala von 1 bis 6 eine terroristische 2+.
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Last Update: 23.05.2001