Kinokritiken für Filme aus 2005
Inhalt
Blade: Trinity
Blade: Trinity ist der dritte Film mit Wesley Snipes als tagwandelnder Halbblutvampir Blade. Dieses Mal geht er jedoch nicht alleine auf Vampirjagd, sondern er wird unterstützt von Jessica Biel und Ryan Reynolds. Erstere ist die Tochter von Whistler (wieder dargestellt von Kris Kristofferson), und sie hat mehrere großartige Auftritte, speziell im Kampf gegen die Vampire. Letzterer ist eher ein Losertyp, der ordentlich auf die Fresse bekommt, aber stellenweise schon seinen Charme hat. Die Kampfszenen wurden von Regisseur David S. Goyer prima inszeniert. Leider baute er in die Story auch diverse satirische Elemente ein, die streckenweise einfach nur albern sind. Außerdem bekommt es Blade dieses Mal mit dem Urvater der Vampire zu tun, mit Dracula oder Drake, wie er jetzt modernerweise heisst. Dieser wird von Dominic Purcell anfangs relativ prollig dargestellt, da er eher an einen drittklassigen Pornodarsteller erinnert als an einen tausendjährigen Vampirfürsten. Zum Glück gibt ihm die Story am Ende etwas von der Ehre und Austrahlung zurück, die man mit einem Vampirfürsten verbindet. Insgesamt ist Blade: Trinity zwar unterhaltsam, jedoch bisher deutlich der schlechteste Teil der Vampirsaga.
Insgesamt erhält Blade: Trinity auf einer Skala von 1 bis 6 eine prollige 3+.
Constantine
Constantine ist eine Verfilmung des Comics Hellblazer. Keanu Reeves spielt John Constantine, der die Gabe besitzt, sowohl Engel als auch Dämonen von Menschen zu unterscheiden, die auf der Erde wandeln. Diese scheinen die Erde als Ort ihrer Ränke und Intrigen zu verwenden. Hierbei hat es sich Constantine zur Aufgabe gemacht, Dämonen, die gegen die Regeln verstossen, in die Hölle zurück zu schicken. Die Handlung wird in Gang gesetzt, als ihn eine Polizistin, dargestellt von Rachel Weisz darum bittet, die Umstände des Tods ihrer Schwester aufzuklären. Der Film von Regisseur Francis Lawrence ist düster und weist eine Menge skurriler und gelungener Charaktere auf. Geschickt spielt der Film mit Klischees, um dann gegen diese zu verstoßen. Der Film ist unterhaltsam und spannend. Er ist zwar nicht immer hunderprozentig logisch, aber das fällt nicht großartig ins Gewicht. In der guten Darstellerriege wirken u.a. noch Djimon Hounsou, Peter Stormarre und Tilda Swinton mit.
Insgesamt erhält die Constantine auf einer Skala von 1 bis 6 eine dämonische 1-.
Doom
Doom ist die filmische Umsetzung des bekannten, gleichnamigen Computerspiels, das der Prototyp der sogenannten Egoshooter gewesen ist. Hierbei richtet sich die Story lose nach dem 3. Teil des Spiels. Dabei geht es um eine Gruppe Seals, die gegen Monster auf einer Forschungsstation auf dem Mars kämpfen muss. Der Film von Regisseur Andrzej Bartkowiak bietet unterhaltsame, gut gemachte Action, bei der man nicht nachdenken muss. In den Hauptrollen spielen Karl Urban, Rosamund Pike and the Rock. Es gibt auch genau eine Egoshooter-Sequenz, die die Handlung aus der Ich-Perspektive zeigt. Als Reminisenz an das Spiel war dies wohl notwendig, als Idee ist das auch ganz ok, nur ist diese Sequenz etwas zu lang geraten.
Daher erhält Doom auf einer Skala von 1 bis 6 eine mutierte 2.
Königreich der Himmel
Ridley Scotts Film über dem Kampf um Jerusalem spielt zur Zeit der Kreuzzüge, als im Namen der katholischen Kirche im nahen Osten erobert, geplündert und gemordet wurde. Konsequenterweise sind im Film die islamischen Sarazenen die Guten und Zivilisierteren. Zu den wenigen Guten auf christlicher Seite zählen Ritter Balian (Orlando Bloom), der von seinem Vater (Liam Neeson) ins heilige Land geholt wird, der leprakranke König (Edward Norton) von Jerusalem, der ein friedliches Zusammenleben aller Religionen propagiert, sowie dessen Verwalter (Jeremy Irons). Doch die Intrigen des Guy von Luisagne (Marton Csokas) lösen schließlich einen Krieg aus, in dessen Verlauf die zahlenmäßig weit überlegende Sarazenschar (u.a. "Dr. Bashir" Alexander Siddig) unter ihrem Führer Saladin gen Jerusalem zieht. Königreich der Himmel bietet opulente Bilder und tolle Schlachtsequenzen. Im Ganzen bleibt der Film allerdings relativ spannungsfrei. Die Nebendarsteller des Films sind durchweg interessante Charaktere, die ein Großteil des Filmes tragen. Hauptdarsteller Orlando Bloom fehlt es jedoch an Ausstrahlung, die notwendig gewesen wäre um Balian, der die Verteidigung Jerusalems leitet, eine gewisse Glaubwürdigkeit zu verleihen.Königreich der Himmel ist ein unterhaltsamer Film, den man sich auf jedem Fall im Kino anschauen sollte, aber zu einem echten Klassiker reicht es nicht.
So erhält Königreich der Himmel auf einer Skala von 1 bis 6 eine heilige 3+.
Krieg der Welten
Steven Spielbergs Remake von Krieg der Welten ist mehr Horrorfilm als Science Fiction-Film. Sämtliche Kriegszenen finden nur im Hintergrund statt. Im Vordergrund steht die Flucht eines Familienvaters mit seinen beiden Kindern (Dakota Fanning, Justin Chatwin) quer durch die USA. Dieser wird von Tom Cruise jedoch nicht als strahlender Held dargestellt, sondern als mit Fehlern behafteter Mensch, der erst mehr schlecht als recht mit der Situation zu recht kommt, sich dann aber im Laufe der Zeit bessert. Im Nebenrollen sind u.a. Tim Robbins und Miranda Otto zu sehen. Die Effekte sind prima, die Atmospäre düster und die Story ist spannend und relativ realistisch umgesetzt. Hierbei muss man nur über ein-zwei logische Patzer hinwegsehen (Stichwort: Digitalkamera). Das einzige, was wirklich etwas stört, ist der arg amerikanisch-kitschige Schluß des Films.
Daher erhält Krieg der Welten auf einer Skala von 1 bis 6 eine zerstrahlte 2+.
Serenity
Serenity ist der grandiose Abschluß der TV-Serie Firefly, die in den USA nicht etwa wegen Erfolglosigkeit eingestellt wurde, sondern weil sie abgeblich unamerikanisch ist. Die Helden sind schließlich ein Raumschiff-Captain und seine Söldnercrew, die in den Außenbezirken einer von einer faschistisch-anmutenden Allianz gezwungen sind, beinahe jeden Auftrag anzunehmen, um über die Runden zu kommen. Das diese Aufträge größtenteils illegal und von krimineller Natur sind, rief in den USA die erzkonsativen Fundamentalisten auf den Plan, die einen Absetzung beim konservativen Sender Fox erreichten. Angetrieben von den vielen Fanwünschen entschloß sich Serienmacher und Regisseur Josh Whedon der Serie einen würdigen Abgang im Kino zu verschaffen, der deutlich actionbetonter und düsterer als der Großteil der TV-Episoden ist. Wie schon in Buffy wartet Serenity mit hervorragenden Charakteren, netten Storywendungen und gelungenen Sprüchen auf. Alles in allem ist Josh Whedon damit der beste Kinofilm des Jahres 2005 gelungen.
Daher erhält Serenity auf einer Skala von 1 bis 6 eine bezahlte 1.
Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith
Mit Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith beendet George Lucas die Prequel-Trilogie seiner Star Wars-Saga. Und glücklicherweise ist Episode 3 wirklich ein gelungener Abschluß geworden. Die Effekte sind gewohnt herausragend. Die Wandlung des guten Jedis Anakin Skywalkers zum bösen Darth Vaders ist glaubhaft dargestellt. Schön sind die vielen Kleinigkeiten, die Episode 2 mit der fast 30 Jahre vorher gedrehten Episode 4 verbinden. Man erkennt zum Beispiel schon, daß einige Raumschiffe die Vorgängermodelle der aus Episode 4 bekannten X-Jäger und Tie Fighter sind. Auch der Einstieg des Films mitten in eine Raumschlacht über Coruscant ist fantastisch. Es wirken wieder die schon aus Episode 2 bekannten Darsteller mit, u.a. Ewan McGregor, Ian McDiarmid, Natalie Portman, Samuel L. Jackson und Christopher Lee. Leider fehlt es Hayden Christensen alias Anakin ein wenig an Charisma, was jedoch durch die tolle Optik des Films nicht allzusehr ins Gewicht fällt. Außerdem wird einem, wenn man nach Sehen des Films noch einmal darüber nachdenkt, die eine oder andere unlogische Stelle auffallen. Aber alles in allem ist Episode III - Die Rache der Sith ein großartiger Film, der die von Episode 1 und 2 entäuschten Fans wieder zufrieden stellen sollte.
Daher erhält Star Wars Episode III - Die Rache der Sith auf einer Skala von 1 bis 6 eine machtvolle 1.
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Last Update: 18.11.2005